Die Besiedlungsgeschichte

Die überregionale Bedeutung des Gebietes als kulturhistorisch hochinteressanter Raum zeigte sich spätestens seit dem Fund des legendären „Ötzi“ im Jahre 1991. Aktuelle archäologische Untersuchungen am Beilstein nahe Obergurgl belegen die Ankunft des Menschen unmittelbar nach dem Ende der letzten Eiszeit vor über 9.500 Jahren.


Die Besiedelungsgeschichte – ein chronologischer Abriss

Der inneralpine Raum galt in der archäologischen Forschung lange Zeit als fundleerer und damit unbesiedelter Raum. Erst durch den Fund des Ötzi wurde die archäologische Spurensuche intensiver vorangetrieben. Weitere vorgeschichtliche Fundstellen wurden im Ötztal gefunden.

Grundsätzlich ist festzustellen, dass die menschliche Besiedelung des hinteren Ötztales nach der letzten Eiszeit von Süden erfolgte. Zum besseren Verständnis der Besiedelungsgeschichte des hinteren Ötztal nachfolgend einige wissenschaftlich belegte Daten.

Informationen
20000 v. Chr.
letzte Hoch-Eiszeit
8000 v. Chr.
Ende der letzten Eiszeit, rasches Abschmelzen der massigen Gletscher
7500 v. Chr.
Nachweise der ersten Besiedelung im Raum Obergurgl/Beilstein und nahe Vent "Hohler Stein" in Form sommerlich genutzter Jägerlager
5000 v. Chr.
Aufkommen von Ackerbau und Viehzucht im Alpenraum
4500 v. Chr.
Nachweise menschlicher Aktivität vom Moor am Rofenberg (2.760 m)
4300 v. Chr.
Nachweis von Brandrodung und Weidewirtschaft auf der Gurgler Alm/Obergurgl (Befund aus Pollenprofilen)
4000 v. Chr.
Besiedelung des Venter/Gurgler Raumes aus dem Süden
3600 v. Chr.
Ötzi stirbt am Tisenjoch
2000 v. Chr.
verstärkter Zuzug und Nutzungsintensivierung in den Tälern
800 v. Chr.
Nutzungsrückgang der Hochlagen durch Klima
500 v. Chr.
verstreutes Siedeln rätischer Gruppen
200 n. Chr.
Römerzeit
600 n. Chr.
Vordringen germanischer Stämme
1200 n. Chr.
Südtiroler Besiedlungsgeschichte
1400 n. Chr.
die menschliche Besiedelung der Täler ist weitgehend abgeschlossen