Alpengämse

Verbreitung/Lebensraum
Die Alpengämse ist in den Alpen von tieferen Lagen bis ins Hochgebirge zu finden. Zur warmen Jahreszeit trifft man sie im Ötztal in offenem, felsigem Gelände, bis hinauf über die Waldgrenze an. Im Winter finden Gämsen in Wäldern tieferer Lagen mehr Nahrung und besseren Schutz vor Lawinen.

Beschreibung/Merkmale
Die Gämse ist ein geschickter Paarhufer. Die weichen Sohlen ihrer Hufe helfen ihr sich den Bodengegebenheiten anzupassen. Die im Sommer mehr rot-braun und im Winter beinahe schwarz gefärbten Tiere ernähren sich vor allem von Kräutern, Gräsern, Knospen und Pilzen. Der Kopf der Gämsen ist hell gefärbt, wobei auf jeder Gesichtshälfte vom Ohr bis zum Mundwinkel ein dunkler Streifen zieht. Die männlichen Böcke, sind größer und massiger, als die weiblichen Geißen. Beide Geschlechter sind Hornträger. Die bis zu 25 Zentimeter langen, drehrunden Hörner wachsen nahezu gerade in die Höhe. Nur das Ende ist hakenförmig nach unten gekrümmt. Gämsen leben in Rudeln von 15 bis 30 Stück zusammen und werden dabei von einer Leitgeiß geführt. Die Böcke sind bis in den Spätsommer Einzelgänger. Sie gesellen sich erst im Herbst zu den Rudeln, weil mit November die Brunftzeit beginnt.

Besonderheiten
Die Hörner der Gämsen werden im Gegensatz zu den Geweihen der Rothirschen nicht abgeworfen. Sie wachsen jedes Jahr in der Zeit von April bis November weiter. Dadurch bilden sich Ringe, welche Aufschluss über das Alter des Tieres geben.

Gefährdung und Schutz
In den Alpen ist die Gämse nicht gefährdet und damit auch nicht unter Schutz gestellt. Im Winter kann der Mensch die Gämse jedoch in Schwierigkeiten bringen: Durch Absenken der Körpertemperatur und Herzfrequenz sparen die Tiere Energie. Störungen durch z. B. Wintersportler können zu einem Energieproblem werden, weshalb Rückzugsgebiete zu respektieren und zu meiden sind.

Alpengämse (Rupicapra rupicapra) - Naturpark Ötztal