Baumschläfer

Verbreitung/Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet des Baumschläfers (Dryomys nitedula) erstreckt sich von Mittel- über Osteuropa bis nach Asien. In Österreich ist der Baumschläfer nur im Alpenraum nachgewiesen. Sein Vorkommen reicht hier vom Ostalpenrand bis zum orografisch rechten (südlichen) Ufer des Inns. Der Baumschläfer ist ein Bewohner älterer Nadel- und Mischwälder mit lückigem Kronendach bevorzugt zw. 1.000-1.500 m Meereshöhe. Er bewohnt gerne strauchreiche Mischwälder, oft entlang von Gewässern und Mooren. Als Unterschlupf nutzt der Baumschläfer auch Behausungen in Waldnähe zB Bienenhütten. Im Sommer bewohnt er auch Vogelnistkästen.

Beschreibung/Merkmale
Der Baumschläfer gehört zur Ordnung der Nagetiere. Gemeinsam mit dem Siebenschläfer, Gartenschläfer und der Haselmaus gehört er zur Familie der Bilche bzw. Schläfer (Gliridae). Er weist eine Kopf-Rumpf-Länge von 8-11 cm auf, die Schwanzlänge beträgt zw. 6-10 cm und er wird ca. 20-30 g schwer. Die Lebensdauer im Freiland beträgt an die 4 Jahre. Der Baumschläfer besitzt einen auffällig buschigen Schwanz, das Rückenfell ist grau/braun, ohne kontrastreiche Zeichnung. Auffällig ist die schwarze Färbung um die Augen und ein schwarzer Augenstreif bis zum Ohr.

Besonderheiten
Der Baumschläfer lebt dämmerungs- und nachtaktiv. Er baut ein freistehendes Nest (sog. „Kobel) oder nutzt bestehende Baumhöhlen. Das Weibchen gebärt in Europa meist nur einmal im Jahr (Juni) 2 bis 5 Junge. Der Baumschläfer ernährt sich von Insekten, Beeren und Pflanzensamen. Von Oktober bis April hält er Winterschlaf in einem frostfreien Erd- oder Baumloch. Über den Baumschläfer ist sehr wenig bekannt. Im Gegensatz zu anderen Säugetieren gibt es nur sehr wenige Fundnachweise, Fundmeldungen sind daher besonders wichtig! Im Ötztal gibt es zwar mehrere historische Nachweise, ob es auch ein aktuelles Vorkommen gibt wird zurzeit im Forschungsprojekt „Der Baumschläfer in der Terra Raetica“ untersucht.

Gefährdung/Schutz
In Tirol ist der Baumschläfer gesetzlich geschützt, er ist auch in der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie angeführt. Der Baumschläfer ist durch Lebensraumverlust stark bedroht. So führen die zunehmende Verschlechterung bzw. das Verschwinden von geeigneten Lebensräumen zu einem Rückgang innerhalb seines großen Verbreitungsgebietes.

Baumschläfer (Dryomis nitedula) - Judith Eicher
Baumschläfer (Dryomis nitedula) - Maurizio Bedin