Goldammer

(Emberizia citrinella)

Verbreitung/Lebensraum

Die Goldammer kommt im Ötztal recht häufig vor. Besonders wohl fühlt sie sich in abwechslungsreichen Kulturlandschaften. Sie braucht Wiesen, gebüschreiche Waldränder, Hecken und Feldgehölze in ihrem Brutrevier. In vielen Teilen Mitteleuropas haben ihre Bestände stark abgenommen. Der Grund dafür ist in der Beschneidung ihres Lebensraumes zu suchen. Ihr Nest baut die Goldammer nahe am Boden in dichtem Gebüsch oder in kleinen Bäumen.

Beschreibung/Merkmale
Goldammern sind schlanke Vögel mit einem verhältnismäßig langen Schwanz. Im Größenvergleich sind sie deutlich größer als Sperlinge. Hat man es einmal im dichten Gebüsch entdeckt, erkennt man das Männchen leicht an seinem auffallend gelben Kopf und der gelben Unterseite. Sie machen ihrem lateinischen Namen „citrinella“ alle Ehre. Weibchen und Jungvögel präsentieren sich weniger gelb und sind an Kopf und Kehle dunkel gestreift.

Besonderheiten
Der melancholische Gesang der Goldammern geht leicht ins Ohr. Das Männchen trägt sein Lied auf einer Singwarte vor. Das können die höchsten Zweige eines Busches, aber auch nur ein Zaunpfahl sein. Ein romantischer Vers mit dessen Hilfe man sich den Gesang leicht merken kann ist überall bekannt: „Wie, wie, wie hab ich dich liiieb!“ oder auch: „Ach, mir ist - ich weiß nicht wiiiie.“ Wobei der Vogel eine Reihe gleich hoher kurzer Töne verwendet, erst der letzte Ton der Strophe ist höher und wird lang ausgedehnt.

Gefährdung/Schutz
Gefahr droht der Goldammer durch die zunehmende Intensivierung der Landnutzung. Der Vogel braucht ausreichend Nestverstecke in Bodennähe. Gut strukturierte, kleinräumige Kulturlandschaften mit Gebüschen und Hecken an Wegrändern sind überlebenswichtig für diese attraktiven Sänger.

Text: Kathrin Amprosi

Die Goldammer (Emberizia citrinella) ©Franz Wierer - Naturpark Ötztal